Die vielseitigen Disziplinen des Modernen Fünfkampfs finden anlässlich der Junioren EM an verschiedenen Standorten in Bern statt: Das Schwimmen wird im Hallenbad Wyler (oder allenfalls Weyermannshaus) in einem 25 m Pool ausgetragen. Bei den Einzelwettkämpfen wird jeweils eine Distanz von 200 m geschwommen. Eine Zeit von 2 Minuten 30 Sekunden ergibt 250 Wertungspunkte, jede halbe Sekunde mehr oder weniger ergibt einen Punkt mehr oder weniger. Das Fechten findet in der Mehrzweckhalle der Kaserne Bern statt. Jeder ficht gegen jeden. Wer 70% aller möglichen Siege erzielt, erhält 250 Wertungspunkte. Im Final mit 36 Athleten ergeben somit 25 Siege ein Total von 250 Punkten. Für jeden zusätzlichen Sieg gibt es weitere 6 Punkte, für jede Niederlage werden 6 Punkte abgezogen. Das Reiten findet auf dem Areal des Nationalen Pferdezentrums (NPZ) statt. Die Pferde werden vom Veranstalter gestellt und den Athletinnen und Athleten zugelost. Nach 20 Minuten einreiten und maximal fünf Probesprüngen erfolgt der Start des Parcours. Dieser geht über insgesamt 12 Sprünge, wovon eine Zweifach- und eine Dreifachkombination. Die vorgegebene Geschwindigkeit beträgt 375 m pro Minute. Wer den Parcours in der Zeit und ohne Abwurf absolviert, erhält 300 Wertungspunkte. Zeitüberschreitung (-1 Punkt pro Sekunde), Hindernisabwurf (-7 Punkte), Refus (-10 Punkte) und Sturz (-10 Punkte) geben entsprechende Abzüge. Auch eine Disqualifikation ist möglich, je nach Vorfall. Der Laser-Run setzt sich aus dem Geländelauf (4 x 800 m) und dem Schiessen mit Laserpistole (4 x 5 Treffer) zusammen und ist jeweils der Abschluss des Wettkampfes. Dieser Event findet auf der Fahnenwiese der Kaserne Bern statt. Nach den drei vorgängig genannten Disziplinen (Schwimmen, Fechten, Reiten) werden die Punkte zusammengezählt und die Abstände in die entsprechende Zeitdifferenz umgerechnet. Gestartet wird dann im Handicap. D.h. der/die Führende nach drei Disziplinen startet als Erste/r in den Laser- Run. Wer zuerst über die Ziellinie läuft, hat den gesamten Wettkampf gewonnen. Dieser Modus verspricht Spannung pur bis zum Schluss – für die Teilnehmenden wie auch für das Publikum.
Eine Woche spannende Wettkämpfe in Bern
Die Junioren Europameisterschaft dauert über eine Woche. Die Anreise der Delegationen erfolgt am Montag, 28. Juni. Tags darauf findet eine Mixed Staffel statt, d.h. eine Athletin und ein Athlet der jeweils gleichen Nation, absolvieren den Wettkampf gemeinsam als Team. Am Mittwoch stehen gleichzeitig die Damen- und Herren- Staffeln mit jeweils zwei Athletinnen resp. zwei Athleten auf dem Programm. Am Donnerstag, 1. Juli, werden die Qualifikationen der Herren, und einen Tag später die Qualifikationen der Damen ausgetragen – jeweils ohne die Disziplin Reiten. Die besten 36 Athletinnen und 36 Athleten aus diesen Halbfinals bestreiten dann am Samstag (Herren) und Sonntag (Damen) die Finals. Als Rahmenprogramm erhalten Schulklassen (1./2. Juli) und das Publikum (3.Juli) die Möglichkeit beim Laser-Run Fünfkampfluft zu schnuppern.
Schweizer Athletinnen und Athleten mit Chancen für eine Spitzenklassierung
Mit Anna Jurt wird eine Schweizer Athletin am Start stehen, die sich berechtigte Hoffnungen auf einen Spitzenplatz an dieser Meisterschaft machen darf. Sie wurde 2018, im Alter von 16 Jahren, bereits U19 Europameisterin und belegte 2019 den zweiten Rang an der U24 Europameisterschaft. Anna hat sich ambitionierte Ziele gesetzt und macht sich berechtigte Hoffnung für einen Startplatz an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio. Neben ihr ist auch Lea Egloff eine Athletin mit viel Potenzial, welche durchaus für eine Überraschung vor heimischem Publikum sorgen könnte. Hinter diesen beiden Athletinnen hat sich unter der umsichtigen Führung unseres Nationalcoaches, Florence Dinichert, ein ambitioniertes Nachwuchsteam gebildet, von dem durchaus eine weitere Finalteilnahme am Sonntag erwartet werden darf. Bei den Herren ist es vor allem Vital Müller, ein ehemaliger Spitzenschwimmer, der in kurzer Zeit auch in den anderen Disziplinen grosse Fortschritte gemacht hat. Er kann sich durchaus Chancen für einen guten Finalplatz am Samstag ausrechnen. Falls die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Tokio wie geplant stattfinden, liegt der Grossanlass in Bern optimal im internationalen Wettkampfkalender. Die Olympiaselektionen werden zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen sein, es bleibt aber noch genug Zeit für einen letzten Formtest vor diesem Hauptevent. Pentathlon Suisse darf mit einem starken Athletenfeld rechnen, welches eine spannende Wettkampfwoche verspricht.
Kein Wettkampf ohne Unterstützung
Ein Anlass in diesem Umfang kann ohne finanzielle oder materielle Unterstützung nicht stattfinden. Bund (BASPO), Kanton, Stadt, Swiss Olympic, Nationales Pferdezentrum NPZ, Militär, militärische Milizorganisationen und private Sponsoren gebührt an dieser Stelle ein herzliches Dankschön für ihre Zuwendungen! Das Organisationskomitee (OK) des Wettkampfes setzt sich mehrheitlich aus dem Vorstand von Pentathlon Suisse zusammen: Simon Müller (Schwimmen und Stv. Präsidium), Flurin Gächter (Fechten), Peter Burger (Reiten und Präsidium), Jonas von Allmen (Laser-Run), Erika Hintz (Administration und Auswertung), Florence Dinichert (Nationalcoach und Beraterin), Bettina Kriegel (Medien), Regula Kümmerli (Finanzen). Das OK hat sich zum Ziel gesetzt, allen anwesenden Athletinnen, Athleten und Coaches einen reibungslosen, fairen und sicheren Wettkampf zu ermöglichen. Für dieses Ziel setzt es sich bereits heute mit viel Energie und Herzblut ein. Eine wichtige Zutat fehlt noch: freiwillige Helfer, die dem Wettkampf letztendlich zum Erfolg verhelfen. Weitere Informationen zur Junioren EM 2021 in Bern sind auf www.pentathlonsuisse.ch.
Peter Burger, Präsident Pentathlon Suisse